Denk mal - Positionen
Brüder-Grimm-Platz - Planung und Umgestaltung in der Diskussion
Nach drei Jahren Planung, Beratung, Beteiligung und einem sowohl sachlichen als auch emotional unterlegten Meinungsaustausch dauert die Diskussion weiter an. Wird es eine Umgestaltung oder eine Neugestaltung? Wieviel Neugestaltung verträgt der Platz?
Die eine Position kritisiert, dass wichtige historische städtebauliche Zusammenhänge außer Acht blieben. In der Planung käme zu kurz oder wird gar ausgeklammert, städtebauliche, architektonische und kulturgeschichtliche Zusammenhänge vom 18. Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit erfahrbar zu machen. So ginge die in der momentanen Platzgestaltung zum Ausdruck kommende Gelenkfunktion in den Konzepten von Platzfigur, Landesmuseum und Torgebäuden und auch in den Blickbezügen aus der Erneuerung in den 1960er-Jahren verloren. Wenn künftig ein Kiefernwäldchen in der Mitte stehen würde, könnte man als Außenstehender von der Mitte aus das Rund des Platzes nicht mehr wahrnehmen. Umgestaltungen seien notwendig, aber umsichtig und um den Platz mit seinen blühenden Pflanzenrabatten und den Ruhebänken als gefragten Aufenthaltsort zu erhalten.
Die andere Position setzt an der mehrfach überarbeiteten Planung an. Die aktuelle Konzeption eröffnet die Chance, durch eine Neugestaltung des gesamten Platzes dessen Wirkung im Stadtbild herauszustellen. Wichtige historische Bezüge ließen sich ausgewogen in die Interpretation integrieren. Aus dem kleinteiligen Mix an Gestaltungselementen könne wahrnehmbar der dritte zentrale Kasseler Platz in seiner Größe und als Verbindung hoch zur Wilhelmshöhe erkennbar werden. In der Mitte sei ein immergrünes Baumrondell vorgesehen, dass die
Sichtachsen nicht nur wahrt, sondern sogar betont. Eine neue Straßenbahnhaltestelle oberhalb der Torwachen ist Teil der auf Verkehrsberuhigung abzielenden Gesamtplanung. Durch diese würde der Charakter des Platzes als historisch interessanter und einladender Aufenthaltsort mit Ruhebänken, Cafés und breiten Spaziergänger-Zonen vor den Gebäuden erlebbar werden.
Mitglieder des Geschichtsvereins vertreten beide Positionen, das gilt auch für den Vorstand.
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