Geschichte des Spazierengehens in Kassel

Geschichte des Spazierengehens in Kassel
1700 bis heute

Internationaler Museumstag
Vortrag am 19. Mai 2024, 11 Uhr, Stadtmuseum Kassel


Spazieren gehen
                    Gehört sich das?
                 

Wir gehen Spazieren - als Zeitvertreib, um Orte aufzusuchen, dort zu verweilen, um die Umgebung zu genießen, etwas zu entdecken, anzuschauen. Alles mit Muße! Um 1800 war es unschicklich, als Frau ohne Begleiter hinunter zur Karlsaue zu gehen. Hausangestellte führten Hunde aus, aber mit Freunden spazieren gehen, das war undenkbar. Einhundert Jahre später sieht das anders aus. Alle Gesellschaftsgruppen und auch Frauen allein nehmen z. B. am Sonntagsspaziergang teil. Spazierengehen macht Selbstbewusstsein und Stolz auf soziale und politische Errungenschaften sichtbar. Die Untersuchung von Bildmaterial aus der Geschichte Kassels weist diesen Strukturwandel nach. Bis heute haben sich Verständnis und Praxis des Spazierengehens noch mehrmals grundlegend verändert. 
 
Jürgen Fischer, Jahrgang 1949, seit 2022 Vorsitzender des Geschichtsvereins Kassel.
1975 bis 2012 Geschichtslehrer an verschiedenen Kasseler Schulen und jetzt, im Ruhestand, aktiv als Geschichtsvermittler (Erkundungen, Vorträge) und Historiker mit Forschungsschwerpunkten zur Geschichte Kassels

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